Genau an dem Tag als sich 13 Wanderfreunde des Hessener SV 1928 e. V. aus Hessen, Veltheim und Wegeleben unmittelbar nach dem Weihnachtfest entschlossen, den Liebesbankweg bei Goslar-Hahnenklee zu erkunden, zeigte sich das Wetter von seiner allerschönsten Seite. Kaum am Großparkplatz an der nordischen Gustav-Adolf-Stabkirche – dem Ausgangspunkt der Wanderung – angekommen, riss die Wolkendecke auf und es wurde ein sonniger Wintertag.
Die Organisatoren des HSV wählten diese Rundwanderung zum Saisonabschluss 2018, weil der Liebesbankweg kein Wanderweg wie jeder andere ist und darüber hinaus der erste Premiumwanderweg im Harz und in Niedersachsen war. Insgesamt 25 sehr individuelle hölzerne Liebesbänke – inhaltlich vom Kennenlernen des Paares, der „Rendezvous“-Bank bis zum 75. Hochzeitstag, der „Kronjuwelen Hochzeit“-Bank angeordnet – befinden sich auf dieser Route und waren namensgebend für diesen Wanderweg. Jede Bank ist an besonders beschaulichen Flecken, teils mit eindrucksvoller Aussicht, aufgestellt und steht jeweils für einen Abschnitt des gemeinsamen Lebensweges. Neben den einzigartigen Liebesbänken waren es zahlreiche andere Highlights, wie z.B. die Harz-Gondeln, die Partnerschaukel, die Ge(h)dicht-Steine, die Grumbacher Teiche, das Tor der Liebe und natürlich die herrliche Natur, sowie atemberaubende Aussichten hinunter auf die Ortschaft Hahnenklee, die diese Wanderung so abwechslungsreich gestalteten.
Der 7 Kilometer lange Rundwanderweg führte die Teilnehmer einmal rund um den Bocksberg. Beim Einstieg in den Liebesbankweg ergänzten die Teilnehmer ihre Wanderpässe für die Harzer Wandernadel um den gleichnamigen Sonderstempel. Eine erste kleine Pause legte die Gruppe am „Oberen Grumbacher Teich“ ein. Hier stärkte man sich mit Heißgetränken und allerlei Leckerem aus der mitgeführten Rucksackverpflegung.
Um die nahegelegene Stempelstelle 125 „Schalker Turm“ und die Pötzschner Hütte zu erreichen, verließen die Wanderfreunde zwischenzeitlich den Liebesbankweg. Dieser stetig ansteigende Umweg zahlte sich jedoch aus und wurde selbst von drei Wanderfreundinnen, welche bereits das 70. Lebensjahr überschritten haben, mit Bravour gemeistert.
Einige der Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um den etwa 10,5 m hohen Schalker Aussichtsturm zu ersteigen. Sie wurden mit einem prächtigen Ausblick bis hinauf zum Brockengipfel belohnt.
Wieder zurück in Richtung Liebesbankweg unterwegs, war der Bocksberg bei nicht allzu anstrengender Steigung auf 727 m ü. NHN das nächste Etappenziel. Liebe geht durch den Magen und das Wandern macht hungrig, daher bot das Einkehren in die Bocksberg-Hütte die Möglichkeit, sich in gemütlicher Runde aufzuwärmen und ein weiteres Mal zu stärken. Der knapp 2,5 km lange Rückweg vom Bocksberg hinunter zum Ausgangspunkt der Wanderung führte u. a. an der Liebesbank/Hochzeitbank mit der Stempelstelle Nr. 112 vorbei. Der Wanderpass konnte somit um den dritten Tagesstempel ergänzt werden. Nach insgesamt 11,8 Kilometern endete die 37. öffentliche Wanderung. Noch bevor man die letzte Tagesstempelstelle Nr. 91 „Weltkulturerbe Rammelsberg“ aufsuchte und die Heimfahrt antrat, gab es den Hinweis darauf, dass die Wandersaison 2019 mit der traditionellen Braunkohlwanderung am 26. Januar eröffnet wird.